Cao Fei
Das Archiv des IKS verfügt über ein Interview und die filmische Dokumentation der Ausstellung "Cao Fei", die in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen / K21 Ständehaus vom 06.10.2018 – 13.01.2019 stattfand.
Text zur Ausstellung:
Die chinesische Künstlerin Cao Fei (*1978) gilt als Pionierin einer Künstlergeneration, für die digitale Medien und Netzwerktechnologien zum Alltag gehört. In dringlicher Auseinandersetzung mit den neuesten medialen Errungenschaften entfaltet die in Peking lebende Künstlerin ihr vielseitiges Werk. Die erste große Einzelausstellung zu Cao Feis Werk in Deutschland präsentiert nun die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Der Überblick im K21 umfasst ihr bisheriges künstlerisches Schaffen von 1995 bis 2017: Videos und Fotografien, Multimedia-Installationen sowie noch nie in Ausstellungen gezeigte Zeichnungen.
Cao Feis Werke reflektieren sehr eingehend die gesellschaftliche und urbane Situation Chinas, die von massiven Veränderungen geprägt ist. An der Grenze von Fiktion und Realität findet die Künstlerin Inspiration auch in ihrem direkten Umfeld. Durch die von ihr genutzte und global verbreitete Film- und TV-Ästhetik scheinen die Arbeiten weithin verständlich zu sein. Die von Cao Fei lokal beobachteten Phänomene schaffen ein Bewusstsein für Situationen im globalen städtischen Umfeld. Viele ihrer Werke werfen Fragen auf: Was erfährt man über das eigene Leben und die Vorstellungen von Zukunft? Wohin entwickelt sich die Gesellschaft und mit ihr die Großstädte?
Für ihre Projekte findet Cao Fei immer wieder eine neue, überwältigende Bildsprache. Die von der Künstlerin genutzten Medien sind stets technische Avantgarde. Mit Werken wie der in Second Life geschaffenen Stadt "RMB City" (2007-2011) markiert sie als Chronistin den sich verändernden Einfluss des Digitalen.
Kuratiert von Klaus Biesenbach für das MoMA PS1, New York, und in Kooperation mit der Julia Stoschek Collection, Düsseldorf/Berlin.