Thomas Demand
Wir verfügen über die filmische Dokumentation der Ausstellung "THOMAS DEMAND - MODELLSTUDIEN" im Siza Pavillon, Raketenstation Hombroich, Neuss von 2015.
Mit Modellstudien richtet die Stiftung Insel Hombroich erstmalig eine Einzelausstellung eines zeitgenössischen Künstlers ein. Im Siza Pavillon auf der Raketenstation Hombroich zeigt Thomas Demand eine Auswahl aus seiner neuen Werkgruppe ‚Model Studies‘.
In großformatigen Nahaufnahmen von Modellen des US-amerikanischen Architekten John Lautner und SANAA, einem einflussreichen japanischen Architekturbüro, richtet Thomas Demand den Blick auf das Detail. Materialität, Zustand und Verfertigung der Modelle bestimmen das nahezu abstrakte Bildgefüge. Stellenweise geben Beschriftungen, Gebrauchsspuren und der durch den Lichteinfall hervorgerufene Eindruck von Plastizität Hinweise darauf, dass es sich bei dem Dargestellten um Architekturmodelle handelt.Die Werkgruppe entstand im Zuge von Thomas Demands Auseinandersetzung mit Architektur. Auf die Modelle von John Lautner stieß Demand während eines Aufenthalts am Getty Research Institute in Los Angeles 2011. Die hieraus hervorgegangenen Arbeiten wurden 2012 in einer kleinen Auswahl auf der 13. Architekturbiennale in Venedig gezeigt. John Lautner wurde vor allem durch seine spektakulären Wohnhäuser in der Umgebung von Los Angeles bekannt, die als Drehorte in die Filmgeschichte eingegangen sind (Diamonds Are Forever, Charlie’s Angels, The Big Lebowski). Seit drei Jahren dokumentiert Thomas Demand zudem die Entstehung von Modellen im Büro der Architekten Kazuyo Sejima und Ryūe Nishizawa (SANAA), die in den vergangenen Jahren die Diskussion über die Frage, wie Räume für Kunst zu konzipieren seien, unter anderem durch Bauten wie das 21st Century Museum of Contemporary Art Kanazawa in Ishikawa oder dem New Museum of Contemporary Art in New York entscheidend mitgeprägt haben. Sowohl Lautners Modelle als auch die Modelle von SANAA wurden und werden im Wesentlichen zur Projektentwicklung hergestellt und nehmen hierbei den Rang ein, der sonst in aller Regel der Zeichnung oder Skizze zukommt. Sie sind daher nicht im eigentlichen Sinne Repräsentationsmodelle für Kunden oder Ausstellungen, sondern konstitutiv für den Entstehungsprozess eines Entwurfs.